Der verschwundene Ochse

Während einer der düstersten Zeit Deutschlands waren im Gefangenenlager bei Wietzendorf 6.000 italienische Kriegsgefangene inhaftiert. Die Bedingungen im Winter waren unmenschlich und geprägt von einem Alltag aus Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit. Das ganze Ausmaß dessen können wir uns heute gar nicht wirklich ausmalen. In dieser Zeit entstand, um dem Elend entgegenzutreten und etwas Glanz und Hoffnung in diese schwere Zeit zu bringen, eine Weihnachtskrippe, die durch Offiziere der italienischen Armee geschnitzt wurde. Das am 03. November 1944 begonnen und am Tage vor dem heiligen Feste vollendete Werk ist inzwischen in Mailand in einem Museum ausgestellt. Die Krippe, auf einer Bühne, umgeben von Stacheldraht zeigt im Bühnenbild auch die Baracken und Wachtürme des einstigen Gefangenenlagers. Einzig der Ochse fehlt und wurde bis heute nicht aufgefunden. Aufgrund der Anregung von R. Schlote hat der Heimatverein unter der Federführung von K. Rühlmann und G. Weschke Kontakt mit dem mailändischen Museum in Mailand hergestellt. So kam es, dass die Künstlerin K. Barden-Blecks 2023 den Auftrag erhielt, einen Ochsen in Anlehnung an die alte Krippe zu gestalten. Dieser, etwa 30 cm große Ochse, besteht nicht nur aus Holz, sondern die Haare wurden aus Heidschnuckenfell, die Ohren aus Leder und die Hörner aus Wachholderholz hergestellt. Zum Schluss erhielt der Ochse, wie auch der in Mailand stehende Esel, einen Jutemantel.

Im Dezember 2023 würde der Ochse dann durch eine kleine Delegation des Heimatvereins nach Mailand gebracht. 

Anbei sind Links über Fernsehberichte des Ochsen aus Deutschland und Italien.

Fernsehbericht Hallo Niedersachsen:

https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/wietzendorf-krippenfigur-von-1944-nach-mailand-gebracht/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9mNDMyM2ZmMC0xNTEyLTRiMmUtOGFjNy04ODE5YTZkYjEzM2U

Fernsehbericht aus Italien:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02gkw4rnVHwq1HPiANwvxrf75P8eUHZfEGLwAPURg6XWTjXJYhxiqjeifEduhoHgYsl&id=100083096122570

Auch im Heidhonnig 2024 gibt es einen Ausführlichen Bericht über den verschwunden Ochsen.